Fördermittel und Zuschüsse für die Fassadendämmung

Wer sich hin und wieder über seine Steuerpflicht ärgert, übersieht, dass der Staat im Gegenzug auch zahlreiche finanzielle Mittel für seine Bürgerinnen und Bürger bereithält.

Fördermittel
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So fördert der Bund die Finanzierung von Eigenheimen nicht nur über die Wohn-Riester-Rente, sondern auch über zinsgünstige Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die KfW, deren Rechtsaufsicht das Bundesministerium der Finanzen hat, ist die weltweit größte nationale Förderbank sowie die drittgrößte Bank (nach Bilanzsumme) Deutschlands. Die KfW-Förderung betrifft aber nicht nur den Neubau eines Eigenheims, sondern greift mit speziellen Förderprogrammen auch bei der Gebäudesanierung unter die Arme. Im Hinblick auf die Dämmung der Fassade spielt die Förderung der KfW eine besondere Rolle, da diese Variante der Gebäudedämmung zu den „Basics“ der Förderprogramme gehört. Hinzu kommt noch eine mögliche BAFA-Förderung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, wenn mit der Sanierung ein erneuerbares Energiesystem (z. B. Solarthermie Anlage) integriert wird. Wir klären darüber auf, um welche Fördermaßnahmen es sich handelt, welche Institution zuständig ist und was es zu beachten gilt.

Finanzierung der Immobilie – Fördermittel und Zuschüsse kassieren 

Um für den Neubau oder die Sanierung Fördermittel und Zuschüsse zu kassieren, muss der Bauherr selbst aktiv werden. Wichtig! Bevor die Baumaßnahme beginnt, muss die Bewilligung der Fördermaßnahme vorliegen. Sonst muss der Bauherr die Kosten alleine stemmen. Die staatliche KfW-Förderbank vergibt die Kredite und Zuschüsse auch nicht direkt an den Bauherren, sondern zahlt diese über das vermittelnde Kreditinstitut aus. Dafür erhält diese „durchleitende Institution“ eine geringe Provision von der KfW. In der Regel handelt es sich bei der durchleitenden Institution um die Bank, die den Löwenanteil der Baufinanzierung übernimmt. Spartipp! Oft ist es sehr günstig, das Bankdarlehen mit einem Darlehen der KfW zu kombinieren. Selbst wenn die Zinsen eher durchschnittlich sein sollten. Denn einige Banken behandeln die KfW-Förderung wie Eigenkapital. Wenn dadurch die Finanzierungssumme unter 60 % des Immobilienwerts rutscht, erhält der Bauherr einen günstigeren Bankzins. Genau rechnen lohnt sich demnach.

Experten zu Rate ziehen und ein Energie- und Finanzierungskonzept erstellen

Bei einem Hausbau geht es um Summen, die für den Bauherrn alles andere als alltäglich sind. Da wird gerne übersehen, dass bereits kleinste Zinsunterschiede große Auswirkungen haben können.

Fassadendämmung Kosten
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Auch sind mögliche höhere Anschaffungskosten eines hoch energieeffizienten Hauses mit jahrzehntelangen Energieeinsparungen ins Verhältnis zu setzen. Deshalb sollte bereits bei der Planung des Neubaus bzw. der Sanierung ein Fachbetrieb bzw. kompetenter Energieberater hinzugezogen werden. Dieser wird auch über einzelne Maßnahmen aufklären, die zu treffen sind, um den Vorgaben der KfW hinsichtlich der Kredit- und Zuschussbewilligung zu entsprechen. Um individuell auf die Wünsche der Bauherren eingehen zu können, ist das Portfolio an Förderprodukten bei der KfW prall gefüllt. Die unterschiedlichen Produkte sind in Kreditnummern definiert. Wer sich übersichtlich informieren möchte, nutzt hierzu einfach den Produktfinder der KfW. Zunächst geht es darum, ob ein Neubau oder die Sanierung einer Bestandsimmobilie ansteht. Dann geht es ins Detail. Beispiel: Der Bauherr möchte seine Immobilie sanieren und neben der Fassadendämmung auch eine Anlage zur Stromerzeugung installieren. Im Folgenden werden vier verschiedenen Kredit- und Zuschussvarianten angezeigt plus ein extra Zuschuss für Planung und Baubegleitung durch externe Sachverständige.

Förderhöhe und Zuschusshöhe für KfW-Effizienzhäuser

Damit es zu einer KfW-Förderung kommt, müssen Neubauten und Sanierungen an Bestandsimmobilien gewissen Gebäudestandards entsprechen. Als Ausgangspunkt für ein sogenanntes „Referenzhaus“ gelten die Vorgaben der EnEV (Energieeinsparverordnung). Aus diesem Referenzhaus ergeben sich gebäudespezifische Werte für den Jahresprimärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust, auf denen der Energiestandard aufbaut. Beispiel: Ein „KfW-Effizienzhaus 100“ darf höchstens die gleiche Primärenergie wie das Referenzhaus verbrauchen. Der Transmissionswärmeverlust darf mit 115 % etwas höher ausfallen. Ein „Effizienzhaus 40“ benötigt hingegen nur 40 % Primärenergiebedarf des Referenzhauses (Transmissionswäremeverlust = max. 55 %). Die Förder- und Zuschusshöhe steigt mit der energetischen Qualität der Immobilie und unterscheidet zudem zwischen Neubau und Sanierungsmaßnahme. Beispiel (Stand: April 2016): Mit dem KfW-Programm „Kredit 151“ stehen für die Sanierung zum KfW-Effizienzhaus oder für energetische Einzelmaßnahmen bis 100.000 Euro je Wohneinheit (KfW-Effizienzhaus) oder 50.000 Euro (Einzelmaßnahme) zu einem effektiven Jahreszins von 0,75 % bereit (30 Jahre Laufzeit, 5 tilgungsfreie Anlaufjahre und 10 Jahre Zinsbindung) – der Tilgungszuschuss beläuft sich auf bis zu 27.500 Euro.

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